- Das RKI meldet am Montagmorgen abermals deutlich gestiegene Fallzahlen
- Die Gesundheitsminister der Länder wollen über Quarantäne-Regeln für Schüler beraten
- Die Amtsärzte fordern einheitliche Quarantäneregeln für Schulen
- Der Ostbeauftragte der Bundesregierung rechnet mit dramatischen Zahlen in Ostdeutschland
- Die Marke von vier Millionen bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland ist überschritten
- Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert strengere Regeln ab Herbst
Berlin. Noch immer ist kein Ende der Corona-Pandemie in Sicht. Obwohl genügend Impfdosen vorhanden sind, stagniert die Impfquote. Der Virologe Christian Drosten rechnet deshalb damit, dass Deutschland im Herbst wieder Kontaktbeschränkungen brauchen werde. Intensivmediziner befürchten, dass dann auch die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten stark ansteigt.
Morgenpost von Christine Richter
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In der vierten Welle verbreitet sich das Coronavirus insbesondere in den jüngeren Altersgruppen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) stecken sich derzeit vor allem junge Erwachsene mit der Delta-Variante an.
Dass die Pandemie noch nicht gebannt ist, zeigt sich auch daran, dass sich weltweit eine neue hochansteckende Corona-Variante verbreitet. Die neu entdeckte Variante C.1.2 weise mehr Mutationen als jede andere bisher entdeckte Variante auf und verändere sich besonders schnell, heißt es in einer aktuellen Prep-Print-Studie. Aus diesem Grund sei sie möglicherweise ansteckender als andere Corona-Formen. Auch besteht der Verdacht, dass C.1.2 resistent gegen Impfstoffe sein könnte.
RKI meldet neue Infektionszahlen
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen ist wieder leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 84,3 – am Vortag lag der Wert bei 83,1. Vor einer Woche betrug er 75,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4749 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4559 Ansteckungen gelegen. Mehr zum Thema: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert
Corona-News von Montag, 6. September: Uni-Klinik Essen: “Welle der Ungeimpften” droht
6.40 Uhr: In der Universitätsklinik Essen, die bundesweit zu den größten Corona-Behandlungszentren zählt, sind die Covid-Zahlen im Juli und August deutlich angestiegen. Drei Viertel der insgesamt 142 Covid-Patienten aus diesem Zeitraum seien dabei ungeimpft gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Prof. Jochen A. Werner, der Deutschen Presse-Agentur. “Die vierte Welle nimmt Fahrt auf. Diese Welle wird eine der besonderen Art, sie wird eine Welle der Ungeimpften”, sagte der Klinikchef.
Er gehe von weiter steigenden Zahlen aus – mit Folgen für den gesamten Klinikbetrieb. “Wenn die stationär zu behandelnden Covid-19 Erkrankten stärker zunehmen, ist eine Auswirkung auf die Versorgung von Patienten mit allen anderen Krankheitsbildern nicht mehr lange auszuschließen”, sagte der Klinikchef.
Ein Pfleger kümmert sich auf einer Intensivstation um einen Patienten.
Foto: dpa
Umfrage: Mehrheit für strengere Corona-Regeln für Ungeimpfte
6.18 Uhr: Mögliche striktere Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte als für Geimpfte etwa beim Zugang zu Veranstaltungen in Innenräumen treffen laut einer Umfrage mehrheitlich auf Zustimmung. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov befürworteten es 58 Prozent, wenn für Ungeimpfte strengere Regeln gelten würden – 28 Prozent halten dagegen gleiche Regeln wie für Geimpfte und Genesene für richtig. Weitere 9 Prozent der Befragten gaben an, alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie abzulehnen.
Mit Blick auf Herbst und Winter gilt für bestimmte Innenräume wie Veranstaltungen und die Gastronomie bundesweit die so genannte 3G-Regel: Zugang nur mit Nachweis als Geimpfter, Genesener oder negativ Getesteter. Im Gespräch ist aber auch die teils schon angewandte 2G-Regel, also Zugang nur für Geimpfte oder Genesene.
Ostbeauftragter warnt vor stark steigenden Fallzahlen in den neuen Ländern
2.47 Uhr: Der Ostbeauftragte der Bundesregierung hat vor stark steigenden Corona-Fallzahlen in Ostdeutschland gewarnt: “Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen”, sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. Einmal, weil das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften treffe. Aber auch deshalb, weil hier die Zahl derjenigen groß sei, die die Schutzmaßnahmen verweigerten.
“Ich rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen. Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse habe wie im vergangenen Herbst”, so Wanderwitz.
Die aktuell im Vergleich zu den westlichen Bundesländern noch niedrigen Inzidenzen hätten mehrere Gründe, so Wanderwitz. Im Osten sei das Durchschnittsalter höher und viele Ältere seien eben bereits geimpft. Zudem seien die Regionen oft dünner besiedelt, die Grundmobilität sei geringer, das Virus verbreite sich nicht so schnell. “Und sehr viele sind derzeit noch im Urlaub.”
Amtsärzte fordern bundesweit einheitliche Quarantäneregeln an Schulen
1.01 Uhr: Die deutschen Amtsärzte fordern bundesweit einheitliche Quarantäneregeln bei Infektionsfällen in Schulen: “Die Verunsicherung bei Eltern, Lehrerinnen und Lehrern durch die vielen unterschiedlichen Quarantäneregeln ist groß”, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, unserer Redaktion. Zum Teil gebe es nicht nur unterschiedliche Verfahren zwischen den Ländern, sondern auch zwischen einzelnen Gesundheitsämtern. “Die Länder müssen sich jetzt dringend auf bundeseinheitliche Quarantäneregeln für Schulen einigen. Das schafft Sicherheit und erleichtert die Akzeptanz der Maßnahmen.”
Die Gesundheitsminister der Länder wollen an diesem Montag darüber beraten, ob es eigene Quarantäneregeln für Kinder geben soll. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt darauf gedrungen, die Regeln zu vereinheitlichen.
Foto: Eventpress Stauffenberg / picture alliance / Eventpress
Ärztevertreterin Teichert sprach sich dafür aus, auch Schutzkonzepte ohne Quarantänepflicht zu erwägen: So sei es sinnvoll, die aktuell laufenden Pilotprojekte beobachten, in denen Alternativen zur Quarantäne geprüft würden. “Sollte sich herausstellen, dass es effektiver ist, die schulischen Kontaktpersonen eines infizierten Schülers täglich zu testen statt sie in Quarantäne zu schicken, sollte ein solches Vorgehen zum bundesweiten Standard werden”, erklärte Teichert. Lesen Sie dazu: Kommentar: Corona-Quarantäne für Kinder – Schluss mit dem Chaos!
Corona-News von Sonntag, 5. September: “Spiegel”-Bericht – Deutlich mehr Impfungen als gemeldet
22.21 Uhr: Die Zahl der Impfungen in Deutschland ist laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Spiegel” deutlich höher als gedacht. Das gehe aus Erhebungen der Kassenärztlichen Vereinigungen in mehreren Bundesländern hervor. Im zweiten Quartal sind demnach mindestens 350.000 verabreichte Dosen dem Robert Koch-Institut (RKI) nicht gemeldet worden und tauchen nicht in der bundesweiten Impfquote auf. Laut RKI sind derzeit mehr als 61 Prozent aller Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Eine solche Lücke war zunächst in Hamburg bekannt geworden, wo bis Ende Juni rund 71.000 Impfungen nicht erfasst waren. In Bayern liegt die Lücke dem Bericht zufolge bei rund 150.000, in Baden-Württemberg und Berlin jeweils bei rund 50.000 Impfungen. Sachsens Praxen haben rund 29.000 Impfungen nicht gemeldet. Im Saarland und in Brandenburg gab es dagegen offenbar zusammen genommen rund 18.000 weniger Impfungen als gemeldet.
Die Praxen erfassen die Impfungen doppelt: einmal über ein Portal des RKI, zum anderen über ihre Abrechnungssoftware. Bei einem Vergleich dieser Zahlen seien die Differenzen zu Tage getreten.
Auffrischungsimpfungen in USA könnten teils verzögert anlaufen
18.21 Uhr: In den USA kann die Vergabe von Corona-Auffrischungsimpfungen womöglich nicht wie ursprünglich geplant anlaufen. Der Immunologe und Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, sagte am Sonntag dem Fernsehsender CBS, es sei möglich, dass bis zum angepeilten Starttermin am 20. September nur Auffrischungsimpfungen eines Herstellers von der Arzneimittelbehörde FDA zugelassen seien – und nicht, wie erhofft, die Präparate sowohl von Pfizer/Biontech als auch von Moderna.
Ursprünglich sei das Ziel gewesen, ab dem 20. September Auffrischungsimpfungen mit beiden Präparaten anzubieten. Fauci betonte aber, vermutlich könne man zu dem Zeitpunkt zumindest mit einem Präparat starten, und mit dem anderen Präparat dann ein paar Wochen später.
Der Stabschef von US-Präsident Joe Biden, Ron Klain, sagte am Sonntag dem Fernsehsender CNN, man habe die Hoffnung, dass die Zulassung für eines der beiden Präparate bis zum 20. September vorliege. Er versicherte, niemand werde eine Auffrischungsimpfung mit einem Impfstoff bekommen, sofern dies nicht von der FDA zugelassen sei.
Gesundheitsminister beraten über Quarantäne an Schulen
17.37 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder wollen an diesem Montag über Quarantäne bei Schülern sprechen. Dabei soll es um “möglichst einheitliche Regeln” gehen, wie der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vor kurzem genau das gefordert: “Wir brauchen einheitliche Vorgaben für die Quarantäne in Schulen. Darauf sollten sich die Gesundheitsminister der Länder endlich einigen”, sagte er am Freitag dem “Spiegel”.
Was passiert, wenn es in einer Schulklasse einen Corona-Fall gibt? Wer soll in Quarantäne? Und wie lange? Diese Fragen wollen die Gesundheitsminster der Länder am Montag klären, um möglichst einheitliche Regeln zu finden.
Foto: Christian Charisius/dpa
Wenn die Schüler im Unterricht Masken trügen, müsse man nicht die ganze Klasse in Quarantäne schicken, wenn ein positiver Fall auftrete. “Pragmatisch wäre, dass nur die Sitznachbarn für fünf Tage in Quarantäne gehen und sich dann freitesten können. Eine ganze Schulklasse wie jetzt in Quarantäne zu schicken führt dazu, dass irgendwann Hunderttausende Schülerinnen und Schüler für zwei Wochen nicht am Unterricht teilnehmen, obwohl sie gar nicht infiziert sind”, so Spahn.
Laschet verteidigt Umgang mit Corona-Maßnahmengegner
16.52 Uhr: Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat seinen Umgang mit einem Corona-Maßnahmengegner verteidigt. Laschet hatte sich am Freitagabend bei einem Auftritt in Erfurt länger auf sehr geringe Distanz mit dem Mann unterhalten, nachdem dieser plötzlich auf die Bühne gekommen war. “Ich finde nicht, dass man dann mit Sicherheitskräften ihn wegbewegen sollte, sondern dass man zuhört und sagt, ich versuche, Antworten zu geben”, sagte Laschet am Sonntag in Hagen. “Unser Land ist zu aufgewühlt, zu aggressiv, als dass man das noch befeuern sollte”, meinte der NRW-Ministerpräsident bei einem gemeinsamen Auftritt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). “Eigentlich sollte keiner auf die Bühne kommen, das ist auch wahr. Aber wenn er da ist, muss man ihn anhören. Den Stil will ich auch beibehalten.”
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte Laschet nach dem Termin in Erfurt auf Twitter kritisiert und geschrieben: “Unfassbar. Armin Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien. Das ist keine Bürgernähe sondern einfach dumm.” Anschließend hatte der SPD-Politiker nachgeschoben: “Ich habe nicht kritisiert, dass er sich von einem Querdenker anschreien lässt. Nur dass er sich auf 20 cm Abstand dabei ohne Masken anschreien lässt.”
Der Mann in Erfurt hatte sich über die Corona-Maßnahmen der Thüringer Landesregierung in den Schulen beklagt, die in den ersten zwei Wochen ein Bußgeld für Eltern vorsehen, deren Kinder sich weder impfen noch testen lassen und auch nicht als genesen gelten.
Zehntausende demonstrieren in Amsterdam gegen Corona-Politik
16.00 Uhr: Zehntausende Menschen haben am Sonntag in Amsterdam gegen die Corona-Politik der niederländischen Regierung demonstriert. Die Stimmung bei dem Protestzug durch das Zentrum der Hauptstadt war friedlich, es wurde getrommelt und getanzt und Teilnehmer hatten Luftballons dabei, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Einige der Transparente richteten sich gegen die Regierung, andere gegen die Corona-Schutzimpfung, man wolle seine Grundrechte zurück, hieß es. “Gemeinsam für die Niederlande” lautete das Motto der Demonstration, an der sich auch der Rechtspopulist Thierry Baudet beteiligte.
Die Demonstration sollte nach dem Willen der Veranstalter mit erwarteten 50.000 Teilnehmern die bislang größte gegen die Corona-Politik in den Niederlanden werden. Angesichts des großen Andrangs rief die Stadt gegen Mittag per Twitter dazu auf, sich dem Demonstrationszug nicht mehr anzuschließen, es sei zu voll auf den Straßen. Außer um den Umgang mit der Pandemie ging es manchen Demonstranten auch um Kritik an der Regierung etwa wegen des Wohnungsmangels. Obwohl sich die Corona-Lage in den Niederlanden zuletzt wieder verschlechtert hatte, wurden die Corona-Regeln nicht verschärft.
In Amsterdam in den Niederlanden sind am Sonntag Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren.
Foto: Ramon Van Flymen/ANP/dpa
Der Protest gegen die Corona-Politik in den Niederlanden verlief nicht immer friedlich. Nachdem im Januar eine Ausgangssperre verhängt worden war, gab es schwere Krawalle in etlichen Städten mit Millionenschäden.
Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland bei mehr als vier Millionen
12.25 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von vier Millionen überschritten. Wie das Robert Koch-Institut am Sonntag mitteilte, steckten sich bislang 4.005.641 Menschen nachweislich mit dem Covid-19-Erreger an. Zuletzt wurden binnen 24 Stunden weitere 10.453 Fälle gemeldet.
Italiens Gesundheitsminister will Vereinbarung für weltweites Impfen
11.16 Uhr: Bei dem G20-Treffen der Gesundheitsminister in Rom soll laut Italiens Ressortchef Roberto Speranza die internationale Zusammenarbeit beim Impfen verstärkt werden. Es solle ein “Pakt von Rom” unterzeichnet werden, zitiert die Zeitung “Corriere della Sera” (Sonntag) den Minister. Es gehe darum, die Bewohner der ganzen Welt zu impfen. Kein Land könne sich selbst retten und die Impfstoffe seien die Waffe, die man habe. Demnach sollen die reichsten Länder eine Impfkampagne aufbauen, die sich auf alle Nationen erstreckt.
Das zweitägige Treffen der Gesundheitsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) beginnt am Sonntag. Aus Deutschland wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet. Italien hält derzeit den Vorsitz der G20-Staaten.
Umfrage: Je jünger die Bürger, desto schlechter wissen sie über die Impfungen Bescheid
7.51 Uhr: Über die Corona-Impfungen fühlen sich die meisten erwachsenen Bundesbürgerinnen und -bürger laut einer Umfrage gut informiert – aber je jünger, desto weniger. Nach eigenem Bekunden gut über Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen im Bilde sehen sich 61 Prozent, wie die repräsentative Umfrage im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) ergab. Bei Menschen ab 60 Jahren sagten dies 72 Prozent von sich, während es bei den 18- bis 29-Jährigen 48 Prozent waren.
Unterschiede zeigen sich laut der Umfrage auch in Zusammenhang mit der Impfbereitschaft. Gut informiert fühlten sich demnach 73 Prozent der Befragten, die nach eigenen Angaben schon geimpft sind oder dies fest vorhaben. Unter denen, die eine Impfung nicht fest vorhaben, sehen sich noch 29 Prozent gut informiert – und 54 Prozent nicht. Insgesamt haben laut der Umfrage 75 Prozent der Befragten schon eine Impfung oder dies fest vor, bei 18 Prozent ist dies nicht der Fall. Dabei steigt der Anteil der Geimpften und Impfwilligen mit dem Alter.
Corona-Impfzentrum Hamburg: Dort war am Dienstag schon Schluss. .
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Corona-News von Samstag, 4. September: Jens Spahn bekräftigt Absage an Corona-Impfpflicht
20.58 Uhr: Jens Spahn hat sich bei der “Langen Nacht der ZEIT” erneut gegen eine Corona-Impfpflicht ausgesprochen: Aus den derzeitigen gesellschaftlichen Spannungen und einer “sowieso angeheizten Stimmung” sollten keine Spaltungen werden, sagte der Bundesgesundheitsminister im Gespräch mit Tina Hildebrandt, Chefkorrespondentin der “Zeit”, und dem Wirtschaftsjournalisten Roman Pletter. In jeder Familie, Nachbarschaft und in der Arbeit entstünden derzeit Debatten “Geimpfte gegen Nichtgeimpfte”. Seine “große Sorge” sei, einen zu großen Teil zu verlieren, “weil die Leute an der Debatte nicht mehr teilnehmen und nur noch Konfrontation ist”. Zum Beruf der Pflege gehöre es aus seiner Sicht allerdings dazu, geimpft zu sein.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lehnt eine Impfpflicht weiter ab.
Foto: dpa
Erneut Massenproteste in Frankreich gegen Corona-Politik von Macron
19.53 Uhr: In Frankreich haben am achten Wochenende in Folge wieder Zehntausende Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln demonstriert. Landesweit wurde am Samstag zu 200 Protestzügen aufgerufen. Die quer durch das Land organisierten Demonstrationen richteten sich gegen den von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung verlangten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test sowie die Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen, darunter Beschäftigte im Gesundheitswesen.
In zahlreichen Städten wurden erneut Tausende Teilnehmer gezählt. Im südfranzösischen Montpellier sollen laut Präfektur mindestens 6000 Menschen auf die Straße gegangen sein, in Avignon rund 4000. Das französische Innenministerium ging für diesen Samstag wieder von bis zu 170 000 Teilnehmern landesweit aus. Im Juli und August waren an mehreren Samstagen jeweils mehr als 200 000 Menschen auf die Straße gegangen. Der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass wird mittlerweile unter anderem zum Besuch von Museen, Schauspielhäusern, Kinos, Cafés und Restaurants sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt.
Ein Demonstrant hält während einer Demonstration gegen den Gesundheitspass vor dem Eiffelturm ein Plakat mit der Aufschrift “Nein zum Gesundheitspass”.
Foto: Thibault Camus/AP/dpa
Mann greift in Thüringen Corona-Impfteam an – Verletzte
19.04 Uhr: Bei einer Corona-Impfaktion im thüringischen Gera ist am Samstag ein mobiles Impfteam angegriffen worden. Dabei seien zwei Mitglieder des Teams verletzt worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Die Polizei bestätigte den Vorfall, der sich am Nachmittag in einem Einkaufszentrum ereignete. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) hatte der Mann eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm sagten, dass es ohne Impfung keine Bescheinigung gebe, sei der Mann “ausgetickt”. Er habe eine medizinische Fachangestellte und einen Helfer verletzt.
Sie wurden in einem Krankenhaus behandelt, aber nach KV-Angaben bereits wieder entlassen. Der Angreifer habe sich bei der Impfaktion registrieren lassen, sodass seine Daten bekannt waren. Die Polizei stellte ihn nach Angaben eines Sprechers in einem Parkhaus, gegen ihn laufe eine Anzeige. Er sei auf freiem Fuß. Laut Polizei soll auch er im Einkaufszentrum leicht verletzt worden sein.
Laschet und Lauterbach streiten um Umgang mit Corona-Maßnahmengegner
17.53 Uhr: Unionskanzlerkandidat Armin Laschet und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach streiten um den Umgang mit einem Bürger, der bei einem Auftritt Laschets plötzlich und ungefragt auf die Bühne kam. Der CDU-Chef hatte sich am Freitag bei der Veranstaltung in Erfurt länger mit dem Mann unterhalten – auf sehr geringe Distanz. Lauterbach schrieb daraufhin auf Twitter: “Unfassbar. Armin Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien. Das ist keine Bürgernähe sondern einfach dumm.”
Laschet sprach am Samstag in Potsdam von dem Vorfall und argumentierte, dass man den Menschen zuhören müsse. Ansonsten würde das gesellschaftliche Klima noch rauer werden als es ohnehin schon sei. “Karl Lauterbach macht mir das zum Vorwurf, sagt, mit diesen Leuten darf man nicht reden und vergiftet damit erneut das Klima.” Dieses Argument wollte in der Folge Lauterbach wiederum nicht gelten lassen. “Ich habe nicht kritisiert, dass er sich von einem Querdenker anschreien lässt. Nur dass er sich auf 20 cm Abstand dabei ohne Masken anschreien lässt”, schrieb der SPD-Politiker.
Der Mann hatte sich über die Corona-Maßnahmen der Thüringer Landesregierung in den Schulen beklagt, die in den ersten zwei Wochen ein Bußgeld für Eltern vorsehen, deren Kinder sich weder impfen noch testen lassen und auch nicht als genesen gelten.
Infektiologe: Corona an Schulen nicht einfach laufen lassen
16:09 Uhr: Der Jenaer Infektiologe Mathias Pletz hat davor gewarnt, die Corona-Maßnahmen im gerade begonnenen Schuljahr vorschnell komplett aufzuheben. “Nach allem, was wir über Delta wissen, kann man es nicht einfach laufen lassen”, sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. Man wisse noch nicht genau, ob Kinder schwerer an der inzwischen vorherrschenden Delta-Variante erkranken als an den bisher in Deutschland kursierenden. Es gebe zumindest Berichte über steigende Hospitalisierungsraten bei Kindern und jungen Erwachsenen.
Außerdem sei die Impfquote noch zu niedrig, um das Risiko einer kompletten Durchseuchung einzugehen und alle Maßnahmen aufzuheben. “Kinder können das Virus aus der Schule nach Hause bringen und ihre ungeimpften Eltern anstecken.” In einigen Modellierungen gebe es bereits Hinweise auf zu erwartende Zahlen bei der Intensivbettenbelegung, “die im Bereich der dritten Welle liegen”.
Unterricht mit Maske: Seit Beginn des Schuljahrs steigt die Corona-Inzidenz in den jüngeren Altersgruppen deutlich an.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Lauterbach fordert striktere Corona-Maßnahmen ab Herbst
15.16 Uhr: Angesichts wieder steigender Infektionszahlen hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach striktere Corona-Maßnahmen ab Herbst gefordert. “Wenn die Zahlen weiter so steigen, müssen wir vermehrt 2G einführen – je früher, desto besser”, sagte er dem Portal “Business Insider” mit Bezug auf Geimpfte oder Genesene. Nur so sei es möglich, die Infektionskurve zu senken.
“Einen weiteren Lockdown halte ich nicht für notwendig”, sagte Lauterbach weiter. “Die einzige Frage ist, wann und wo kommt 2G. Anders kriegt man die Zahlen nicht nach unten.” Besonders bei Clubs, Restaurants und Kneipen müssten die Vorgaben strenger werden.
Neuseeland meldet ersten Corona-Todesfall in sechs Monaten
14.39 Uhr: Erstmals seit mehr als sechs Monaten ist in Neuseeland ein Todesfall nach einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet worden. In einem Krankenhaus in Auckland sei eine um die 90 Jahre alte Frau gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Sie litt demnach noch an anderen Erkrankungen. Zuletzt hatte es in dem Pazifikstaat Mitte Februar einen Corona-Toten gegeben. Insgesamt wurden bislang 27 Todesfälle nach einer Corona-Ansteckung registriert.
Wegen eines Corona-Ausbruchs im August mit nunmehr 782 Fällen gelten in dem Land strikte Einschränkungen. In der Millionenmetropole Auckland selbst gilt ein strenger Lockdown, nur wesentliche Geschäfte wie Supermärkte und Apotheken dürfen öffnen.
Über 61 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft
13.49 Uhr: Mehr als 61 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag auf Twitter mit. Demnach haben mehr als 54 Millionen Menschen (65,7 Prozent) eine Erstimpfung erhalten. Fast 51 Millionen Menschen (61,2 Prozent) haben den vollen Impfschutz, für den es meist eine zweite Spritze braucht. “Das ist gut – aber wir brauchen noch mindestens 5 Millionen Impfungen für einen sichereren Herbst und Winter”, schrieb der CDU-Politiker am Samstag bei Twitter mit Blick auf vollständige Impfungen.
Corona-Leugner stürmten slowenisches Staatsfernsehen
12.43 Uhr: Eine Gruppe von Corona-Leugnern und Impfgegnern ist am späten Freitagabend in das Gebäude des slowenischen Staatsfernsehens RTVS eingedrungen. Sie verlangten, dass der Sender ihre Meinung zu diesem Thema darstelle. Die Polizei beendete den Angriff umgehend und nahm 20 Eindringlinge im Nachrichtenstudio des Senders fest, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA am Samstag berichtete.
“Dies ist ein inakzeptabler Angriff auf die Medien, den Journalismus und die Demokratie”, sagte der Nachrichtenredakteur des Senders, Manica Janezic Ambrozic. Sloweniens Journalistenverband DNS erklärte, der Vorfall sei nur “die Spitze des Eisbergs” in der “Hasskampagne“, die die Regierung von Premier Janez Jansa gegen die Medien führe.
Der Fernsehintendant Andrej Grah Whatmough bezeichnete den Vorfall als “schlimmen Angriff auf unser Medienunternehmen” und kündigte erhöhte Sicherheitsmaßnahmen an.
Spahn verteidigt Auffrischungsimpfungen für Senioren
11.19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat das Vorgehen von Bund und Ländern verteidigt, noch vor einer offiziellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) Auffrischungsimpfungen für Senioren und Immungeschwächte gegen Covid-19 anzubieten. “Ich will nicht warten, bis in den Pflegeheimen wieder Menschen sterben”, sagte Spahn dem “RedaktionsNetzwerk Deutschland” (Samstag): “Dass wir jetzt mit den Booster-Impfungen begonnen haben, ist vorausschauendes, vorsorgliches Handeln. Damit schützen wir Menschenleben.”
Es gebe bereits viele Studien, die eindeutig belegten, dass Booster-Impfungen für Hochbetagte, Pflegebedürftige und Menschen mit bestimmten Immunerkrankungen sinnvoll seien, argumentierte Spahn. “Wir haben genug Impfstoff, um mit Booster-Impfungen für mehr Schutz zu sorgen. Also sollten wir auch handeln.”
Intensivmediziner: Sorge vor dem Herbst, falls Impfquote nicht steigt
9.02 Uhr: Die Intensivmediziner warnen für den Fall, dass die Corona-Impfquote in Deutschland nicht deutlich ansteigt, vor vielen Intensivpatienten im Oktober und November. “Wir sehen schon jetzt, wie stark sich die Delta-Variante in geschlossenen Räumen ausbreitet”, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der “Augsburger Allgemeinen” (Samstag).
“Wenn wir bis Oktober nicht die Impfquote deutlich nach oben bringen, bekommen wir im Herbst einen richtig starken Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen.” Die Entwicklung könne für den Fall, dass die Impfquote kaum noch steigt, relativ genau vorausberechnet werden.
Pfleger schieben einen Patienten in einem Bett über den Flur der Covid-19-Intensivstation.
Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
Laschet kritisiert Kompromiss zur Impfabfrage
8.16 Uhr: Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat den Kompromiss der großen Koalition zur Impfabfrage in Unternehmen als unzureichend kritisiert. “Aus Gründen der Betriebssicherheit sollte es Arbeitgebern erlaubt sein, sich nach Impfungen in der Belegschaft zu erkundigen – natürlich unter der Voraussetzung, dass diese Informationen vertraulich bleiben”, sagte er unserer Redaktion. “Leider war das im Bund mit der SPD für alle Unternehmen nicht zu machen.”
Immerhin sei erreicht worden, dass die Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen ein Auskunftsrecht bekämen, also in Kitas, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. “Angesichts der aktuellen pandemischen Lage ist das aus Sicht des Infektionsschutzes auch absolut notwendig.”
Ob Laschet einen weiteren Lockdown für notwendig hält, lesen Sie im Interview.
Lehrerverband fordert 3G an Schulen
6.31 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband hat sich für die Einführung einer konsequenten 3G-Regel an den Schulen ausgesprochen: Auf diese Weise ließe sich das Ziel eines hohen Gesundheitsschutzes im Schulbereich genauso erreichen wie mit der umstrittenen Impfauskunftspflicht, die einen tiefen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte darstelle. “Nach der 3G-Regel bleibt es den Betroffenen überlassen, ob sie einen Impf- oder Genesungsnachweis vorlegen oder eine tägliche Testung machen”, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger unserer Redaktion.
“Diese 3G-Regel sollte für Schüler und Lehrkräfte gleichermaßen gelten”, fügte Meidinger hinzu. Die 3G-Regel könne gelten, “solange nicht alle Mitglieder der Schulfamilie ein Impfangebot erhalten haben und wahrnehmen konnten”, was derzeit unter anderem noch für sämtliche jüngeren Kinder gelte.
Ein Schülerin zeigt in einer Klasse ihren negativen Corona-Schnelltest.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Gerontologin: Angehörige dürfen nie wieder aus Pflegeheimen ausgesperrt werden
1.00 Uhr: Geimpfte, genesene und getestete Angehörige sollten auch bei einer sich zuspitzenden Corona-Lage in Herbst und Winter weiter Zugang zu den etwa 800.000 Bewohnerinnen und Bewohnern der 14.000 Pflegeheime in Deutschland haben. “So etwas wie in der ersten Welle der Pandemie darf sie nie wiederholen”, sagte Gerontologin Adelheid Kuhlmey im Gespräch mit unserer Redaktion.
Durch die Abschottung der Heime seien neue Risiken für Bewohnerinnen und Bewohner entstanden. “Verwirrtheitszustände nahmen zu, Verläufe von demenziellen Erkrankungen wurden beeinflusst, Einsamkeitsgefühle traten auf”, sagte Kuhlmey. Die wissenschaftliche Leiterin des Centrums für Human- und Gesundheitswissenschaften an der Berliner Charité ist eine der Autorinnen der Studie Covid-Heim. Diese beleuchtet die Situation von Pflegeheimbewohnern und -personal in der ersten Corona-Welle. Alle Heime seien dazu aufgerufen, ein Hygienekonzept zu erarbeiten, das auch für den Fall weiter steigender Infektionszahlen trägt, so Kuhlmey weiter.
Das Heimpersonal rief Kuhlmey dazu auf, sich impfen zu lassen. Zwar gebe es bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Höhe der Impfquoten beim Heimpersonal, eine niedrige Quote aber sei eine Gefahr für Herbst und Winter. Kuhlmey: “Ich befürworte keine Pflicht zum Impfen, aber ich würde an die Verantwortung appellieren wollen, die Pflegekräfte in den Heimen für die Bewohner und ihre Gesundheit tragen.”
Corona-News von Freitag, 3. September: Studie: Deltavariante führt offenbar nicht zu schwereren Corona-Fällen bei Kindern
- Die Deltavariante des Coronavirus führt ersten Erkenntnissen zufolge nicht zu schwereren Verläufen von Covid-19 bei Kindern
- Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und Pflegeheimen sollen künftig nach dem Corona-Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen dürfen
- Bundesregierung und Robert-Koch-Institut (RKI) haben am Freitag mehrere Länder neu als Corona-Hochrisikogebiete eingestuft. Betroffen sind der neuen RKI-Liste zufolge unter anderem Japan sowie in Europa Albanien und Serbien
- Italien könnte Ministerpräsident Mario Draghi zufolge eine Impfpflicht für alle einführen
- Die als Mu bezeichnete Variante des Coronavirus hat sich in Kolumbien zum vorherrschenden Virusstamm entwickelt
Corona-News von Donnerstag, 2. September
- Sarah Connor (41) hat wegen einer akuten Covid-19-Erkrankung ein für diesen Freitag in Leipzig geplantes Konzert abgesagt. “Manchmal passieren Dinge, die man sich in den schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen möchte”, teilte die Semmel Concerts Entertainment GmbH am Donnerstagabend in Leipzig mit.
- Der bekannte US-Komiker und Moderator Joe Rogan, der sich gegen Corona-Impfungen für junge Menschen ausgesprochen hatte, ist selbst an Covid-19 erkrankt.
- Die Diskussion über eine mögliche Impfpflicht am Arbeitsplatz spaltet die Arbeitnehmerschaft: In einer aktuellen Umfrage sprachen sich 54 Prozent der Befragten für eine solche Impfpflicht aus, 41 Prozent lehnten diese hingegen ab, wie das Internetportal Indeed am Donnerstag mitteilte.
- Das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg plant einzelne Vorstellungen nur für Geimpfte und Genesene von Mitte Oktober an. In Planung seien “Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!” von Elfriede Jelinek sowie “Kindeswohl” von Ian McEwan.
- Kinder- und Jugendmediziner und andere Experten haben in einem offenen Brief das Ende von anlasslosen Corona-Tests in Schulen und eine “Vermeidung überzogener und unverhältnismäßiger Quarantäneregeln” gefordert.
- Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hat sich dafür ausgesprochen, dass Arbeitgeber vorübergehend den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen.
- Das belgische Königspaar reduziert wegen einer Corona-Infektion in der royalen Familie vorsorglich seine persönlichen Kontakte.
- Rund 61 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag hervor.
- Die WHO hat eine neue “Variante von Interesse” ausgemacht: die Mu-Variante. Insgesamt gibt es damit fünf solcher Varianten, die mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Nachgewiesen wurde die Corona-Mutation das erste Mal im Januar 2021 in Kolumbien.
- Die Virologin Melanie Brinkmann rechnet mit vielen Todesfällen unter Kindern infolge der derzeitigen Corona-Entwicklungen. Wie Brinkmann in einem Gespräch mit der Wochenzeitung “Die Zeit” sagte, werden laut einem US-Report 0,1 bis 1,9 aller positiv getesteten Kinder im Krankenhaus behandelt.
- Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie gestiegen. Es seien 11 187 neue Fälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.
- Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich gegen eine Lockerung der Maskenpflicht an Schulen ausgesprochen.
- Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité hat noch einmal eindrücklich für eine Impfung gegen Covid-19 geworben.
- Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich gegen 2G-Begrenzungen ausgesprochen, nach denen nur noch Geimpfte und Genesene bestimmte Angebote nutzen können.
Corona-News von Mittwoch, 1. September:
- Die EU hat Kritik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 wegen der weltweiten Ungleichverteilung des Impfstoffs zurückgewiesen.
- Portugal lockert seine Corona-Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien und Brasilien.
- In Dänemark wird ab sofort in den meisten öffentlichen Einrichtungen nicht mehr die Vorlage eines Corona-Passes verlangt. Künftig ist er nur noch bei größeren Veranstaltungen und in Nachtclubs notwendig, die in der Nacht zum Mittwoch erstmals wieder öffneten.
- In Schottland soll künftig der Zutritt zu Nachtclubs und Großveranstaltungen nur noch mit dem Nachweis einer Corona-Impfung möglich sein.
- In Österreich sind Medien die persönlichen Daten von mehr als 24.000 positiv getesteten Corona-Infizierten zugespielt worden. Wie die österreichische Datenschutzbehörde am Mittwoch mitteilte, hat sie eine Prüfung des Falls eingeleitet.
- In Nordrhein-Westfalen haben die Corona-Auffrischungsimpfungen begonnen. Den Anfang hätten fünf Pflegeeinrichtungen gemacht, teilte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Düsseldorf auf dpa-Anfrage mit.
- Satte 6,5 Milliarden Euro stehen bereit, aber nur ein kleiner Teil davon ist bisher abgerufen: Die Fördergelder aus dem “Digitalpakt Schule” kommen auch zwei Jahre nach dessen Start nur tröpfchenweise an den Schulen an.
- Die Ständige Impfkommission (Stiko) plant in der Corona-Pandemie eine zeitnahe Empfehlung zu Auffrischungsimpfungen für Senioren und Immungeschwächte.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine weitere Corona-Variante als “Variante von Interesse” eingestuft. Die auch als Mu bezeichnete Variante B.1.621 weise Mutationen auf, die auf eine mögliche Resistenz gegen Impfstoffe hindeuten könnten, teilte die WHO am Dienstag mit.
- Arbeitgeber müssen ihren Beschäftigten künftig eine Corona-Schutzimpfung während der Arbeitszeit ermöglichen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin eine Ergänzung der Corona-Arbeitsschutzverordnung.
Corona-News von Dienstag, 31. August: Kiss-Frontmann Paul Stannley hat Corona
- Nach Kiss-Frontmann Paul Stanley ist nun auch der Bassist der Hardrock-Band, Gene Simmons, positiv auf Corona getestet worden. Der 72-jährige Simmons habe leichte Krankheitssymptome, teilte die US-Band am Dienstag auf Instagram mit. Bis zum 5. September werden nun vier geplante Konzerte in den USA abgesagt.
- Bei der traditionellen Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin soll nach einem Jahr Corona-Zwangspause wieder Live-Publikum mitfeiern können.
- Die USA sehen in Deutschland eine erhöhte Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus – Reisende sollten ihre Pläne daher überdenken.
- In Berlin dürfen Klubs und Diskotheken ihre Innenbereiche nach der sogenannten 2G-Regel für Geimpfte und Genesene wieder öffnen.
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält das in Hamburg eingeführte 2G-Optionsmodell für Geimpfte und Genesene auch für die Bundesebene durchaus für diskussionswürdig.
- In Bayern gelten künftig völlig neue Anti-Corona-Regeln: Die FFP2-Maskenpflicht, die allgemeinen Kontaktbeschränkungen, aber auch die Sperrstunde in der Gastronomie sowie die Kundenbegrenzungen im Handel entfallen. Zudem hat nach dem Kabinettsbeschluss vom Dienstag die Sieben-Tage-Inzidenz als Maßstab für verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen praktisch ausgedient.
- Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schließt einen neuen Lockdown in der vierten Corona-Welle grundsätzlich aus.
- Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vom Dienstag sind mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.
- Die Beschäftigten in Kliniken und Pflegeheimen müssen dem Arbeitgeber ihren Impfstatus nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz offenlegen.
- Das Bundeskabinett hat am Dienstagmorgen die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen: Wie diese Redaktion exklusiv berichtet, wird damit sichergestellt, dass die Anzahl der Neuinfektionen “nicht mehr zentraler Maßstab” sind und die bisher schon im Infektionsschutzgesetz genannten Schutzmaßnahmen gegen die Coronavirus-Krankheit “zukünftig insbesondere auch an der Covid-19-Hospitalisierungsrate” ausgerichtet werden.
- Die Zahl der gemeldeten Hassverbrechen gegen Angehörige von Minderheiten in den USA ist einer Statistik zufolge im Jahr 2020 deutlich gestiegen.
- In der Corona-Pandemie fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch von Geimpften nach wie vor Umsicht – etwa in Pflegeheimen.
- Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sieht beim seit Samstag in Hamburg geltenden 2G-Optionsmodell in der Corona-Pandemie noch einige offene Fragen.
- Angesichts wieder stark steigender Covid-Patientenzahlen in den Kliniken warnen Intensivmediziner vor einer Überlastung des Personals auf den Intensivstationen
- Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert für ganz Deutschland die gleichen Richtwerte bei den Klinik-Einlieferungen von Corona-Patienten.
- Schülerinnen und Schüler fordern eine Milliarde zusätzlich für Luftfilter und drängen auf flächendeckende Impfangebote in den Schulen.
- Familienstudie: Karriere von Eltern leidet während der Corona-Monate
Corona-News von Montag, 30. August: Spahn schließt Abfrage des Impfstatus von Beschäftigten nicht aus
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann sich vorstellen, dass Arbeitgeber Mitarbeiter nach ihrem Corona-Impfstatus fragen dürfen. Er sei gerade hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in der ARD-Sendung “Hart aber fair”.
- Angesichts hoher Corona-Fallzahlen hat Israel vor dem jüdischen Neujahrsfest Versammlungsvorgaben für die Klagemauer in Jerusalem erlassen. Die Zahl der Todesfälle in Israel im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat unterdessen die Marke von 7000 überschritten.
- Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine 3G-Regelung für Passagiere im Fernverkehr der Bahn.
- Die EU empfiehlt wieder strengere Einreiseregeln für Menschen aus Ländern wie den USA und Israel. Insgesamt sechs Staaten wurden am Montag von der Liste der Drittländer gestrichen, für die keine Corona-Beschränkungen mehr gelten sollen.
- Laut einer Preprint-Studie des National Institutes for Communicable Diseases (NICD) und der KwaZulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform (KRISP) verbreitet sich in Südafrika eine neue hochansteckende Corona-Variante. C.1.2.
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