Spitznamen können, wer kennt es nicht aus Schulzeiten, gemein sein. Sie können sich auf Äußeres beziehen, auf besonders große oder kleine Ohren etwa; oder auf Peinlichkeiten und Schwächen. Natürlich können sie auch schmeichelhaft sein. Was den meisten Spitznamen gemein ist: Ihre Bedeutung ist klar dem Träger zuzuordnen und in der Regel kommt der Name von Dritten und nicht von einem selbst. Gegen diese beiden Gesetzmäßigkeiten der Spitznamensgebung hat die deutsche Nationalmannschaft vor sieben Jahren verstoßen.
„Die Mannschaft“ lautet der Name, den sich der Deutsche Fußball-Bund 2015 selbst verpasst hat. Der DFB umschmeichelte sich selbst, was selten gut ankommt. Und überhaupt, was soll „die Mannschaft“ bedeuten? Dass die anderen keine Mannschaften sind? Laut einer neuen Umfrage sind inzwischen knapp 80 Prozent der Deutschen der Meinung, den Spitznamen schnellstmöglich wieder abzuschaffen.
[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Er hat weder Bezug zur Geschichte des Landes noch der Nationalmannschaft und klingt peinlich überheblich. Es wird höchste Zeit, dass DFB-Direktor Oliver Bierhoff seine PR-Leute zusammentrommelt und sich überlegt, wie man aus der Nummer wieder herauskommt.
Es hat in den vergangenen Jahren etliche Vorschläge gegeben. „Schland“, die von den Fangesängen verschluckte Version von „Deutschland“ war ein amüsanter Einfall. Den größten Zuspruch bislang erfährt allerdings ein „Name“, auf den vermutlich auch in 100 Jahren kein PR-Profi gekommen wäre: deutsche Nationalmannschaft.