Zu teuer, zu langsam

Bürokratie lähmt Deutschland: „Erleben eine Diktatur des Kleingedruckten“


Heute, 07.08.2023 | 08:53

Die Bürokratie in Deutschland sorgt für hohe Kosten bei den Unternehmen. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, kosteten alleine Regeln und Verordnungen die Unternehmen im Jahr 2022 satte 51 Milliarden Euro. Dazu kommt, dass die Bürokratie den Fortschritt verlangsamt, teilweise lähmt.

Dieser Meinung ist zumindest der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm. Er spricht in der „Bild“ von einem „Bürokratiewust“. Nirgendwo sonst auf der Welt gebe es sowas. „Und diese Bürokratie führt zu einer Schneckengeschwindigkeit, dass es einem nur so graust“.

“Wir erleben eine Diktatur des Kleingedruckten”

Viele Unternehmer können Russwurm hier wohl zustimmen. So zum Beispiel Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und Politik. Er sagt zur „Bild“: „Wir erleben eine Diktatur des Kleingedruckten“. So verursache alleine das Lieferkettengesetz für eine Firma mit 20.000 Lieferanten Kosten von zwei Millionen Euro. „Für ein einziges Gesetz!“, so Kirchdörfer.

Ein weiteres Beispiel: Unternehmens-Chef Wolfgang Gründinger berichtet gegenüber „Bild“ vom Genehmigungsverfahren für Wärmepumpen. Die Genehmigungen erfolgen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. „Die kommen überhaupt nicht hinterher“, sagt Gründinger. So verstreiche ein halbes bis ganzes Jahr, bis ein Antrag durch ist. „Das ist sehr viel Zeit“, so der Chef von Enpal. Sein Unternehmen beschäftige 70 Mitarbeiter, die nur damit beschäftigt seien, Netzanträge auszufüllen.

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