Stand: 07.08.2021 10:16 Uhr

Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute – am Sonnabend, 7. August 2021 – aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Zum Nachlesen: der Blog vom Freitag.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Berechnungen zeigen hohen Einfluss der Impfquote
  • Südfrankreich wird Hochrisikogebiet – Niederlande zurückgestuft
  • Niedersachsen will nächste Woche neue Verordnung vorstellen
  • Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 289 in Niedersachsen, 239 in Schleswig-Holstein; bundesweit 3.206

Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen


10:16 Uhr

Schnelltests bald deutlich kürzer gültig?

Es bleibt eine hitzige Debatte: Sollen Ungeimpfte weiterhin die gleichen Rechte haben wie Geimpfte? Am Dienstag werden die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten darüber mit der Kanzlerin diskutieren. Nach Informationen von NDR 90,3 könnte sich ein Kompromiss abzeichnen. Demnach könnten Schnelltests künftig statt 48 Stunden nur noch vier oder acht Stunden lang gültig sein.

Weitere Informationen

Corona-News-Ticker: Modelle zeigen hohen Einfluss der Impfquote | NDR.de – Nachrichten

Statt Geimpften zukünftig mehr Rechte einzuräumen, wird diskutiert, ob Tests nur noch vier oder acht Stunden lang gültig sein sollten.
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10:03 Uhr

Virologe: Trendumkehr bei Neuinfektionen noch nicht in Sicht

Die Infektionszahlen steigen derzeit fast überall steil. Geht das bis Weihnachten so weiter oder ist bald ein Gipfel überschritten? “Es ist zunächst erst mal zu erwarten, dass die Zahlen weiter steigen werden – und zwar immer schneller”, sagt der Berliner Epidemiologe Timo Ulrichs im NDR Info Interview. “Wann wir einen Peak sehen, sprich eine Trendumkehr, das ist noch offen.” Entscheidend sei, die Zeit weiter fürs Impfen zu nutzen. Das sei das Mittel der Wahl, um eine Grundimmunisierung der Bevölkerung zu erreichen. Angesichts des schon erreichten Impffortschritts könne man die steigenden Infektionszahlen “entspannter sehen”. Allerdings sei die Zahl der Neuinfektionen weiter ein wichtiger Frühparameter für die Einschätzung der Gesamtlage. Ulrichs plädiert dafür, die Inzidenz künftig im Zusammenklang mit anderen Faktoren, etwa der Krankenhausbettenbelegung, zu betrachten.

Ein PCR-Test wird bei der Firma Centogene in Rostock ausgeführt.

AUDIO: Experte: Können steigende Inzidenzwerte entspannter sehen (6 Min)


09:09 Uhr

Experte: Fünf Prozentpunkte bei Impfquote haben starken Effekt

Eine um fünf Prozentpunkte niedrigere Impfquote könnte zu etwa doppelt so vielen Corona-Neuinfektionen im Herbst führen. Das zeigen Computermodelle nach Aussage von Lars Kaderali, Leiter der Bioinformatik der Universitätsmedizin Greifswald. Für die Entwicklung der Corona-Inzidenzen würden Impfungen den Ausschlag geben, sagte Kaderali der Deutschen Presse-Agentur. So rechnet er bei einer Impfquote von 70 Prozent für Ende Oktober/Anfang November mit Sieben-Tage-Inzidenzen von 100 oder 150 in Mecklenburg-Vorpommern. Bei einer Impfquote von 65 Prozent zeigten die Simulationen schon Werte von 250 oder 300.

Bei langfristigen Prognosen sei die Unsicherheit allerdings sehr groß, gab Kaderali zu bedenken. Die Inzidenzen könnten auch deutlich schneller steigen, etwa wenn sich der Effekt der Reiserückkehrer stark auswirkt. Weil sich im Vergleich zu zurückliegenden Infektionswellen eher jüngere Menschen infizierten, käme es allerdings zu weniger schweren Krankheitsverläufen, und die Krankenhäuser würden erst bei Inzidenzen im hohen dreistelligen Bereich an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Solche Werte seien allerdings durchaus denkbar, so lange größere Bevölkerungsschichten – gerade auch Kinder und junge Erwachsene – nicht vollständig geimpft sind.


08:14 Uhr

Niedersachsens Grüne kritisieren Lockerungspläne

Niedersachsens Landesregierung will die Corona-Regeln grundlegend ändern. Im Gespräch sind höhere Inzidenz-Grenzwerte oder eine generelle Abkehr von restriktiven Maßnahmen. Meta Janssen-Kucz, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, lehnt diesen Plan ab. Im NDR Info Interview sagte sie, nur rund 50 Prozent der Menschen in Niedersachsen und Deutschland seien vollständig geimpft. “Wir haben vor allem über 30 Millionen Menschen, die noch nicht geimpft sind. Das ist zwar eine andere Lage, sollte uns aber nicht in Sicherheit wiegen”, sagte Janssen-Kucz. Es gebe derzeit eine hohe Infektionsrate vor allem bei Kindern und Jugendlichen. “Wir sollten mehr als vorsichtig sein, bevor wir anfangen, das, was bis jetzt jeder verstanden hat im Rahmen der Stufenpläne, noch mal auf den Kopf zu stellen.” Bevor keine Impfquote von 80 bis 85 Prozent und eine stabile Inzidenz von unter 10 erreicht seien, solle nicht gelockert werden, so Janssen-Kucz.

Die Abgeordnete Meta Janssen-Kucz (Grüne) im Porträt. © Grüne

AUDIO: Niedersachsens Grüne zu Lockerungsplänen: “Falscher Zeitpunkt” (6 Min)


07:40 Uhr

Schmidt-Chanasit: Schulen kein Ort fürs Impfen

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat sich gegen Impfaktionen für Kinder an Schulen ausgesprochen. “Der Raum für eine mögliche Impfung ist ganz klar das vertraute Kinderarztzimmer – der geschützte Raum, in dem beraten werden kann, wo man Fragen stellen kann – und sicherlich nicht die Schule”, sagte der Hochschulprofessor der Deutschen Presse-Agentur. Er warnte davor, dass “indirekt Druck aufgebaut wird, sozusagen eine Impfpflicht durch die Hintertür” Die Gesundheitsminister und Senatoren von Bund und Ländern hatten sich darauf verständigt, das Impfangebot für 12- bis 17-Jährige nach den Sommerferien auszuweiten, ohne dass die Ständige Impfkommission (Stiko) bisher allgemein zu Impfungen von Kindern rät. “Ich stehe und stand immer vollkommen hinter der Empfehlung der Stiko”, sagte Schmidt-Chanasit. Zudem gebe es schon jetzt eine Impfempfehlung für Kinder mit entsprechenden Vorerkrankungen.

Auch vor dem Hintergrund, dass in den Ländern des globalen Südens nicht genügend Impfstoff vorhanden ist, sieht der Hamburger Virologe das großflächige Impfen von Kindern kritisch. “Die globale Impfstoffgerechtigkeit ist mir ein ganz wichtiges Anliegen. Bevor wir bei uns gesunde 12-Jährige impfen, die eben ein sehr, sehr geringes Risiko haben, sollten wir darüber nachdenken.”


06:55 Uhr

239 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen – auf 38,4 erfasste Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Gestern lag der Wert bei 34,9 – vor einer Woche bei 23,7. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden zuletzt 239 neue Infektionen gemeldet, am Vortag waren es 231, vor einer Woche 148. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden in SH nicht registriert.


06:53 Uhr

Inzidenz in Niedersachsen steigt von 17,2 auf 17,9

In Niedersachsen sind binnen eines Tages 289 neue Corona-Fälle verzeichnet worden. Gestern waren es 250, vor einer Woche 219. Wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz seit gestern von 17,2 auf 17,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet, die landesweite Gesamtzahl bleibt bei 5.819. Derzeit am stärksten betroffen sind die Stadt Wolfsburg mit einer Inzidenz von 44,2 sowie die Stadt Emden, dort liegt die Inzidenz bei 36,1. In Salzgitter, das vor Kurzem noch den bundesweit höchsten Wert verzeichnete, ist die Inzidenz auf 32,6 zurückgegangen.


06:50 Uhr

Niedersachsen will nächste Woche neue Verordnung vorstellen

Angesichts steigender Inzidenzen arbeitet Niedersachsen an einer neuen Corona-Verordnung – hinter den Kulissen, wie Regierungssprecherin Kathrin Riggert dem NDR in Niedersachsen sagte. Es werde allerdings “keinen Alleingang” geben, so Riggert. Man werde die Ergebnisse der Bund-Länder-Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Dienstag abwarten. Die aktuelle Situation sei insofern neu, als dass die Corona-positiv getesteten Bürger selten schwer erkrankten und somit Krankenhäuser weniger schwer belastet seien, sagte die Sprecherin der Staatskanzlei gestern. Sie erwarte die überarbeitete Version der Verordnung für Ende kommender Woche.

Kerstin Dausend mit ihrer Einschätzung zu Veränderungen der Corona-Verordnungen aus Berlin.

VIDEO: Niedersachsen plant weniger strenge Corona-Verordnung (4 Min)


06:47 Uhr

Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln

Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:


06:45 Uhr

Bundesweite Inzidenz steigt auf 21,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3.206 neue Positiv-Tests für ganz Deutschland. Das sind 806 mehr als heute vor einer Woche, als 2.400 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 21,2, gestern lag sie bei 20,4. Der Wert gibt an, in wie vielen Fällen Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. 24 weitere Menschen starben binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit steigt die Gesamtzahl auf 91.778. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,78 Millionen Corona-Tests positiv aus.


06:43 Uhr

Südfrankreich wird Hochrisikogebiet – Niederlande zurückgestuft

Die Bundesregierung stuft große Teile Frankreichs künftig als Corona-Hochrisikogebiete ein. Von morgen an gilt dies für die Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d’Azur sowie die Insel Korsika, wie das Robert Koch-Institut gestern mitteilte. Damit gilt der Süden des Landes mit der gesamten französischen Mittelmeerküste künftig als Hochrisikogebiet. Wer sich dort aufgehalten hat und anschließend nach Deutschland einreist, muss dann in eine mindestens fünftägige Quarantäne, wenn kein Impf- oder Genesenenzertifikat vorliegt. Auch die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy gelten ab Sonntag als Hochrisikogebiet – ebenso wie eine Reihe weiterer Länder, darunter Mexiko, Marokko, Algerien und Thailand. Für die Niederlande soll die Regelung hingegen künftig wegfallen – sie werden nach einem Rückgang der dortigen Infektionszahlen von morgen an in Deutschland nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft.


06:40 Uhr

NDR.de Live-Ticker am Sonnabend startet

NDR.de wünscht einen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Sonnabend, 7. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Zum Nachlesen: der Blog vom Donnerstag.

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