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Erstellt: 10.05.2023, 17:44 Uhr

Von: Nico-Marius Schmitz

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Football-Star Sebastian Vollmer spricht über die Spiele in FrankfurtNFL-Botschafter und Super-Bowl-Champ: Sebastian Vollmer. © NFL

Die National Football League kommt zurück nach Deutschland. Zwei Spiele finden dieses Jahr in Frankfurt statt. Sebastian Vollmer, Super-Bowl-Sieger mit den New England Patriots und NFL Botschafter, sprach mit IPPEN über die Magie von München, Tom Brady und Fan-Party in Hessen.

München – Die National Football League kommt zurück nach Deutschland! In Frankfurt spielen die Kansas City Chiefs gegen die Miami Dolphins (5. November) und die New England Patriots gegen die Indianapolis Colts (12. November). Sebastian Vollmer, Super-Bowl-Sieger mit den Patriots, spricht mit unserer Zeitung über den Start in München, die Duelle in Frankfurt und weitere Ziele.

Sebastian Vollmer, die beiden Partien in Frankfurt wurden nun bekannt gegeben. Was bedeutet der Doppelpack für die NFL in Deutschland?

Wir bauen auf dem Erfolg von München im letzten Jahr auf. Drei Millionen Fans wollten Tickets, das Stadion war sofort ausverkauft, wir kennen alle die Zahlen. Nun kommen vier super Teams nach Deutschland. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Die Stadt Frankfurt steht voll dahinter. Auch wer kein Ticket bekommen sollte, kann gerne in die Stadt kommen und wird viele Aktivitäten der NFL und der Teams erleben. Die Fans werden so oder so voll auf ihre Kosten kommen und können sich auf was gefasst machen. Entertainment hat die Liga schon verstanden, das ist immer geliefert. Wir hoffen auch auf zwei hochkarätige Spiele. Die Voraussetzungen sind bestens.

Hat das München-Wochenende auch endgültig bewiesen, dass Football in Deutschland nicht nur ein Hype ist, sondern sich immer mehr etabliert?

Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für die NFL außerhalb Amerikas. Nach TV-Zahlen sind wir der zweitgrößte Sport in Deutschland. Dass wir dieses Jahr zwei Spiele haben, zeigt auch das Vertrauen der NFL, der deutsche Markt kann das absolut halten. Wir sind noch nicht angekommen, wir wollen weiterwachsen.

Tom Brady fand das München-Wochenende elektrisierend. Hatten Sie nach dem Spiel noch mal Kontakt mit ihm?

Ich habe direkt nach dem Spiel noch mal mit Tom gesprochen und auch im Nachhinein geschrieben. Er stand in so vielen Super Bowls und zählt die Atmosphäre in München zu den besten Sachen, die er im Football erlebt hat. Das war für einen amerikanischen Football-Spieler aber auch einzigartig. Die Gesänge, die Lichter gingen aus, die Handylichter an – Gänsehaut! Der stetige Lärmpegel war berauschend.

Viele haben auch von der Atmosphäre in der Stadt geschwärmt.

Das friedliche Beisammensein ist schon einmalig. Ich war letztes Jahr in einem Pub der Patriots. Da kamen auch Packers-Fans vorbei und haben gemeinsam Bier getrunken. Es gab kein Gebrülle. In München hat man so viele verschiedene Trikots gesehen. Das ist nicht nur etwas für die Hardcore-Fans, sondern auch für Familien mit Kindern.

Mit den Chiefs kommt der Super-Bowl-Champion, mit den Patriots ihr Ex-Verein. Besser geht es nicht, oder?

Die Chiefs werden auch dieses Jahr wieder ganz vorne mitspielen. Mit Patrick Mahomes bringen sie den besten Quarterback der Welt mit. Die Patriots sind ein bisschen in der Wiederfindungsphase. Aber sie haben immer noch mit die größte Fanbase in Deutschland. Das zeigt auch, was die NFL von Deutschland denkt. Es kommen zwei absolute Powerhouses. Ich habe selbst mit den Patriots in London gespielt. Auch dieses Jahr hätte ich gerne auf dem Feld gestanden (lacht). Ich freue mich einfach darauf, Teil dieser Geschichte zu sein.

Sie haben den Draft mit RTL live vor Ort als Experte begleitet. Mit Kilian Zierer und Lorenz Metz wurden nach dem Draft auch wieder zwei deutsche Spieler von NFL-Teams verpflichtet.

Sie haben jetzt beide den Fuß in der Tür und können sich beweisen. Das ist für uns absolut wichtig, dass wir deutsche Spieler als Botschafter in der NFL haben. In der Liga gibt es einen riesigen Konkurrenzkampf. Ich hoffe aber, dass wir beide bald an einem Sonntag live sehen können.

Letztes Jahr das München-Spiel, dieses Jahr zwei Spiele in Frankfurt. Den Höhepunkt für Football in Deutschland sehen Sie aber noch nicht gekommen, oder?

Ich habe es ja schon angesprochen. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Es gibt knapp 20 Millionen Football-Interessierte in Deutschland, da geht noch mehr. An Fußball kommt man in Deutschland nicht ran, das ist aber auch gar nicht meine Intention. Wir wollen da voneinander lernen. Immer mehr Kinder spielen Flag Football in den Schulen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.

Interview: Nico-Marius Schmitz

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