So geht es während der nächsten Stunde Schlag auf Schlag. Jeder, mit dem wir ins Gespräch kommen, ist hier schon selber in eine gewalttätige Situation geraten. Häufig seien Waffen im Spiel gewesen. Einige haben tastsächlich auch Messer oder CS-Gas dabei. Das ist in der Waffenverbotszone mit einer Ordnungsstrafe von bis zu 10.000 Euro belegt. Auch braucht in diese Zonen die Polizei keinen besonderen Grund, um Menschen durchsuchen zu dürfen.

Polizei zieht positives Zwischenfazit

Und: Untätig war die Polizei im vergangenen Jahr nicht, im Gegenteil. In der Kölner Waffenverbotszone wurden bis Ende Oktober 7.772 Personen kontrolliert. 116 Gegenstände, darunter 48 Messer und 18 andere Objekte wie Reizgas, Schlagstöcke, wurden eingezogen.

In Düsseldorf ein ähnliches Bild: 8000 Kontrollen gab es seit Einrichtung der Waffenverbotszone. 210 Waffen wurden konfisziert. Auffällig ist in beiden Städten: Viele Waffen die konfisziert werden sind nicht nur in den besonderen Zonen verboten, sondern in Deutschland laut Waffengesetz grundsätzlich nicht im öffentlichen Raum erlaubt. Darunter fallen beispielsweise Springmesser oder Schusswaffen.

Innenminister Herbert Reul (CDU) hält die Waffenverbotszonen für einen Erfolg, warnt allerdings vor allzu hohen Erwartungen. Natürlich sei das nur ein Mosaikstein im Vorgehen der Polizei gegen die Gewalt, die nie ganz zu verhindern sei. “Die Leute hören ja auch nicht auf, über rote Ampeln zu fahren, nur weil wir im Straßenverkehr Kontrollen machen”, sagt der Innenminister.

Die Gewaltbereitschaft steigt seit Jahren

Zurück nach Köln. Wir kommen mit einem Türsteher einer der Clubs auf den Ringen ins Gespräch. Auch er hält die Einrichtung einer Verbotszone für richtig, ist aber komplett desillusioniert, wie groß der Nutzen ist: “Heute hat jeder ein Messer dabei, die ziehen es auch sehr schnell. Die haben damit keine Probleme”. Ob die Waffenverbotszone irgendetwas gebracht hat, wollen wir wissen. “Nee, nicht viel, die verstecken die Dinger jetzt vielleicht was besser.”

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