Militärische Lage hätte anders sein können

Röttgen wirft Bundesregierung schwere Fehler in der Ukraine-Politik vor


Heute, 21.10.2023 | 05:50

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen gibt der Bundesregierung eine Mitverantwortung für die Probleme der ukrainischen Gegenoffensive gegen den russischen Angriffskrieg und wirft Bundeskanzler Olaf Scholz schwere moralische Fehler vor. „Wenn Deutschland und die USA – was Panzer, Flugzeuge und Langstreckenraketen anbelangt – rechtzeitig im Frühjahr geliefert hätten, dann wäre die militärische Lage in der Ukraine sehr wahrscheinlich heute eine andere“, sagte Röttgen der „Augsburger Allgemeinen“.

Dies gelte insbesondere für die Ablehnung des Kanzlers, der Ukraine die gewünschten Taurus-Marschflugkörper zu liefern. „Wir dürfen der Ukraine diese Unterstützung nicht weiter vorenthalten“, warnte Röttgen. „Dass der Kanzler das gegenteilig entscheidet, halte ich für einen schweren moralischen und politischen Fehler“, warnte er. „Er basiert auf einem Misstrauen gegenüber der Ukraine, das grundlos und auch verletzend ist“, kritisierte Röttgen. „Stattdessen müssen wir uns wohl auf einen unabsehbar lang andauernden Stellungskrieg vorbereiten“, warnte der CDU-Außenexperte. „Das ist etwas, woran all diejenigen, die sich für Frieden und ein Ende des Tötens einsetzen, kein Interesse haben können“, fügte er hinzu.

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